Test: Vollverstärker NAD C390DD
Erweiterungen
Wem rein digitale Quellen zu wenig
sind, dem kann seitens NAD natürlich
geholfen werden, die Erweiterbarkeit
des 390DD hatte ich ja bereits erwähnt.
Zwei zusätzliche Module, die einfach
in die dafür vorgesehenen Schächte
geschoben werden, sind im Programm.
Eines wird von mir als „Analogboard“
bezeichnet, nennt sich ganz konkret
„MDC DD AP-1“ und erweitert den
Verstärker um jeweils einen Satz sym-
metrische
und
asymmetrische
Ein-
gänge sowie einen MM/MC-Phono-
anschluss. Das zweite Board ist voll
und ganz mit HDMI-Buchsen ver-
sehen, um die Möglichkeit zu bieten,
den 390DD mit Sat-Receivern und
Blu-ray-Playern zu betreiben. Das Bild
wird durchgeschleift, drei Eingänge für
Bildzuspieler stehen zur Verfügung.
Die analogen Signale müssen in die-
sem Fall digitalisiert werden, um wei-
terverarbeitet werden zu können. Das
geschieht intern mit einer Abtastrate
von 48 kHz, die so gesampelten Bits
werden direkt weiterverarbeitet. Die
Digitalisierung ist erforderlich, da die
Vorstufe keine analogen Signale entge-
gennimmt. Das ist relativ ungewöhn-
lich und bedarf natürlich der Klärung
dieses Umstandes.
Funktionsprinzip
Ich habe es an ähnlicher Stelle schon
oft angerissen: Class-D-Verstärker sind
nicht digital. Das „D“ in der Namens-
Jederzeit erweiterbar:
Die Analog- beziehungs-
weise HDMI-Module
sind im Handumdrehen
eingebaut
gebung ist zufälliger Natur und ver-
wirrt. Natürlich ist das Signal in einem
solchen Amp zwischenzeitlich in einer
recht digital aussehenden Form, was
zur Verwirrung beiträgt, doch verbirgt
sich dahinter nur eine andere Modulie-
rung. Um zu verstehen, was die Beson-
derheit am neuen C390DD der Kana-
dier ist, möchte ich ganz kurz anreißen,
wie so ein Schaltverstärker grundsätz-
lich arbeitet.
Um besser zu verstehen, was in den
Verstärkern passiert, sollte man wie
folgt umdenken: Ein normaler Class-
A/B-Verstärker arbeitet mit amplitu-
denmodulierten Signalen. Die Musik-
informationen stecken also in seiner
Amplitude, die
dann verstärkt und
herausgegeben wird. Bei einem Schalt-
verstärker wird eine andere Modulati-
on verwendet. Ein Class-D-Verstärker
hingegen
wird
pulsweitenmoduliert,
was bedeutet, dass die Informationen
in der Breite der einzelnen Pulse und
deren Verhältnis zueinander stecken.
Das sieht natürlich wie ein Bitstrom
Die Eingänge kann man individuell benennen,
um eine bessere Übersicht zu erhalten
Sehr klug: Für optimale Funktionsweise des
Ausgangsfilters sind verschiedene Abschluss-
impedanzen wählbar
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einsnull